Spielkreis Theater Matthiaskirche e.V.
























1987   Unsere kleine Stadt        10 Jahre Spielkreis Theater

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...ein paar Bilder aus dieser Spielzeit.

Unsere kleine Stadt   von Thornton Wilder 
(c) TT


Premiere: 13. Februar 1987

Dieses dreiaktige Schauspiel Thornton Wilders erschien 1938. Die Handlung ist einfach. Der erste Akt beschreibt das tägliche Leben in der amerikanischen Stadt Grover's Corners im Staate New Hampshire am 7.Mai 1901.
Der zweite Akt beginnt 1000 Tage später und schildert die Heirat eines jungen Paares, wobei in einer großen Rückblende erklärt wird, wie diese Liebe begann.
Der dritte Akt handelt, fast könnte man es ich denken, vom Tod. Es ist Sommer 1913. Auf der Bühne ist der Friedhof dargestellt. Die junge Frau ist gestorben und geht zu den Toten, die auf der Bühne sitzen und dem Begräbnis zusehen. Entgegen der Mahnung der Toten, kehrt sie für einen Tag in Ihr vergangenes Leben zurück. Aber sie hält es nicht aus mit dem Bewusstsein der Vergänglichkeit der Gegenwart zu leben und fügt sich so in ihr Schicksal tot zu sein, das Leben in der kleinen Stadt zu vergessen und auf ein neues dahindämmernd zu warten.

Dieses Stück lebt besonders durch die karge Ausstattung der Bühne, die vom Notwendigen Abgesehen, leer ist. Das mag im ersten Augenblick gewöhnungsbedürftig sein und die Phantasie fordern. Doch schnell wird man bemerken, dass man durch das Fehlen überflüssiger Requisiten nicht mehr vom Wesentlichen abgelenkt wird. Eine Tatsache, die, wie Sie sehen werden, ein wichtiger Bestandteil der Aussage dieses Stückes ist.

Entscheidender als naturwissenschaftliche oder geschichtliche Fakten sind für Wilder die sogenannten simplen Wahrheiten, dass auch die Lebenden tot sind, wenn sie nicht lieben und dass wir unsere Zeit mit Alltäglichem verbringen, mit deren Umgang sich unser Dasein allerdings zugleich auch erfüllt. Wir haben Angst vor jeder Veränderung, doch nützt es nichts, sich gegen den Strom der Zeit zu stemmen. Um dies zu unterstützen, stellt Wilder mit Grover's Corners eine sehr durchschnittliche Stadt mit sehr durchschnittlichen Menschen vor. Also, ein Spiegel der Welt.

Aber sehen Sie selbst!
Dazu wünschen wir Ihnen viel Spaß und gute Unterhaltung

Thomas Schenk

Unsere kleine Stadt - Mitwirkende 1987 
Geschichte des Spielkreises

Liebe Matthiasgemeinde, liebe Zuschauer,

Seit über 10 Jahren ist der Spielkreis Theater ein fester Bestandteil unseres Gemeindelebens, der mit seinen Aufführungen weit über unsere Gemeindegrenzen bekannt geworden ist.
Die Gründung des Kreises verdanken wir Pastor Gums. 1975 rief er erstmals die Gemeindemitglieder zum Mitmachen auf. Nachdem er einige Personen persönlich angesprochen und auch im Seniorenkreis noch kräftig die Werbetrommel gerührt hatte, begannen 1976 die Probenarbeiten zu Thornton Wilders „Unsere kleine Stadt". Dieses Stück wurde 1977 als erste Inszenierung auf die Bühne gebracht. Bis zu seinem Ausscheiden 1981, als er in die Gemeinde Wennigsen überwechselte, wurden unter seiner Regie u. a. „Die Heiden von Kummerow", „Moral", und „Die deutschen Kleinstädter" aufgeführt.
Sein Nachfolger wurde Wilfried Peters. Unter ihm wurde 1982 „Die Heiratsvermittlerin" aufgeführt. 1983 übernahm Hans-Volker Rixen die Regie. In jenem Jahr versuchten wir uns an einem Sketsche-Abend und im Jahr darauf wurde „Der böse Geist Lumpazivagabundus" in Szene gesetzt.
1985 wagten wir uns erst mal an ein ernstes Stück. „Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt standen auf dem Spielplan. Es war ein Wagnis. Denn es war nicht abzusehen, wie Sie, liebe Zuschauer, auf diesen Themenwechsel reagieren würden. Der ständig überfüllte Saal und die äußerst positive Resonanz aus dem Publikum zeigten uns, dass die Gemeinde nicht nur unterhalten werden will, sondern auch gefordert werden kann. Zu den Physikern ist noch sehr positiv zu vermerken, dass das Publikum nicht nur aus der Gemeinde oder aus der näheren Umgebung entstammte, sondern auch aus dem hannoverschen Umland kam.

1986 stand mit „Der müde Theodor", ein Lustspiel auf dem Programm. In all diesen Jahren haben wir unser Bestes gegeben und viel Spaß dabei gehabt.
Im Laufe der Jahre ist auch der Kulissenbau arbeitsintensiver und aufwendiger geworden. In den letzten Wochen vor der Premiere wussten wir manchmal nicht, wo uns der Kopf stand. Es mussten Kostüme besorgt, Plakate entworfen, Programmhefte gedruckt und vieles mehr erledigt werden. Von der Probenarbeit ganz zu schweigen. Aber am Schluss hat doch immer alles geklappt.
Im letzten Sommer haben wir uns dann überlegt, was wir Ihnen zum 10-jährigen Jubiläum bieten sollen. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, das Stück zu spielen, mit dem alles seinen Anfang genommen hat. Und somit steht in diesem Jahr wieder Thornton Wilders "Unsere kleine Stadt" auf dem Programm.


Unsere kleine Stadt - Hannoversche Allgemeine Zeitung 



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